Der Kreuzfahrtmarkt 2013/2014 der Boom und seine Nachteile

Bettenburgen unterwegs

Dieser Tage sieht man so manches Kreuzfahrtfoto, gerne aus der Karibik, zu sehen sind meistens 2 oder 3 große Kreuzfahrer in einem Hafen. Für den einen sicher eine tolle Urlaubserinnerung für den anderen eine Warnung. Der Boom am Kreuzfahrtmarkt hält weiter an mit all seinen Vor und Nachteilen. Kreuzfahrt war einmal eine eher exotische und sehr teure Urlaubsform und nur für wenige wirklich erschwinglich. Karibische aber auch andere Häfen waren naturbelassen immer noch gut genug. Und der Kreuzfahrer hat richtig etwas für sein Geld bekommen. Die Entwicklung aber gerade in der Karibik sind erste Warnsignale die Entwicklung zu beobachten und vielleicht das eine oder Andere zu ändern. Riesige Beton Anleger ragen ins Meer, Buchten werden ausgebaggert, kleine Inseln komplett eingezäunt und übernommen. Dieses Jahr dann auch erste Meldungen das Schiffe in Häfen abgewiesen werden weil die Kapazitätsgrenze einfach erreicht ist.

Warum baut man eigentlich immer grösser? Könnte man nicht mit kleineren Schiffen genauso Geld verdienen? Zudem könnte man mit kleineren Schiffen auch einige Sicherheitsprobleme besser lösen.

Der Trend geht weiter, die Kapazitäten werden immer mehr, TUI-Cruises wird mit den 2 Neubauten Ihre eigene Auslastung um 60% steigern müssen. AIDA Cruises geht es ähnlich und erwartet die neue Generation aus Japan. Dann lesen wir dieser Tage das allein RCL in 2014 mit 8 Ihrer riesigen Schiffe in Europa vertreten sein wird. Positiv für uns alle, die Preise werden weiter fallen. Nur wer zahlt am Ende die Rechnung?

Da taucht nun seit einiger Zeit der Begriff Nachhaltigkeit auf, nicht zuletzt auch auf das übertriebene drängen des NABU. Schnell hat man entdeckt das hier ein großes Marketingpotenzial steckt. AIDA Cruises hat sich mit Frau Monika Griefahn cleverer Weise den Feind gleich eingekauft. Ich hätte es nicht anders gemacht. Natürlich buchen wir gerne bei einer Reederei wenn uns vorgemacht wird wie umweltfreundlich Sie doch ist. Das will ich hier mal ganz neutral stehen lassen, denn ich kann nicht wirklich beurteilen was Sinn macht und was nicht. Fakt ist jedoch das sich Reisen mit „grünen Attributen“ sicher besser verkaufen lassen.

Der große Nachteil liegt auf der Hand! Die kleinen können bei den Preisen nicht mehr mithalten. Dieser Tage musste erst Alexander Nothegger bei TransOcean, nach 3 Jahren mit roten Zahlen  die Reißleine ziehen und einen Standort komplett dicht machen.  Nothegger  sagt, trotz sozialverträglicher Lösungen, „ein rabenschwarzer Tag“.  Er hat recht und es wird noch einige dieser rabenschwarzen Tage geben. Nun eine Tür geht zu, eine Andere wieder auf. Über den Winter geht die Astor nun zur Cruise & Maritime Voyages und steht dann zur Sommersaison wieder zur Verfügung.

Bei den kleinen findet man nicht zusammen. Man wirbt sich gegenseitig das Personal ab. Kritisch sieht man sich selbst nur ungern und Fragen dazu werden in der Regel mit Missachtung bestraft.  Was viele vergessen. Mich trifft es nicht wenn die Zahlen nicht stimmen. Ein offenes Wort würde bei vielen Gästen deutlich besser ankommen als die ewige Schönfärberei und Berichterstattung der „Schönwetterblogs!“

Selbst Richard Vogel auch gerne als Kreuzfahrtpabst bezeichnet, sagt im Interview mit der fvw „Die Kreuzfahrt ist zu günstig“. Dennoch ist Herr Vogel zufrieden den die erste Resonanz auf das neue Schiff ist äußerst positiv. Ja und zufrieden kann er auch sein, denn das was ich bisher gesehen habe lässt etwas wirklich Neues und Großes vermuten. Das Konzept stimmt. Trotz aller jetzt positiven Entwicklung musste auch TUI-Cruises das Konzept anpassen und hat gerade mit dem All Inklusive Angeboten das preissensible Publikum aufgreifen können.

Bei all diesen Zahlen sollten wir die US Konkurrenz die zunehmend etwas vom deutschen und europäischen Kuchen abhaben möchte nicht vergessen. „Uns reicht es noch nicht“  so Tom Fecke der Stadthalter von Royal Caribbean in Deutschland und investiert ordentlich in den Vertrieb. Egal wenn man fragt „Es gibt genug Luft nach oben“!

Mein Fazit: Für die kleinen Reeder wünsche ich mir mehr Offenheit und Ehrlichkeit nach außen.  Die großen sollten überlegen ob es nicht auch sinnvoll sein kann kleinere aber dafür vielleicht speziellere Schiffe zu bauen. Und wenn wir schon bauen, ob es unbedingt in Japan sein muss? Ja und für uns Gäste wünsche ich mir mehr Offenheit auch mal einen Anbieter zu probieren und nicht immer den Preis die Wahl diktieren zu lassen.

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