Während in Deutschland die Nächte langsam kürzer und kühler werden, steht am anderen Ende der Welt der Frühling vor der Tür. Die Menschen in Australiens Süden trimmen den Rasen, stecken Blumenzwiebeln und holen kurze Hosen aus den Schränken.
Vor allem im Bundesstaat Victoria und seiner Metropole Melbourne ist die Vorfreude auf die warme Jahreszeit unübersehbar. Anders als im tropischen australischen Norden gibt es hier ausgeprägte Jahreszeiten, die denen in Mitteleuropa entgegengesetzt sind.
Im ganzen Staat beginnt die Zeit der Blumen-Ausstellungen, Gartenfestivals und neuer grüner Attraktionen. In der Stadt Melbourne lohnt sich ein Ausflug in die Royal Botanic Gardens, ein botanischer Garten, der zu den größten Parks des fünften Kontinents zählt. 12.000 verschiedene Pflanzenarten wachsen auf 36 Hektar inmitten der Vier-Millionen-Metropole.
Bei der Aboriginal Heritage Walk Tour zeigen die Führer, wie ihre Vorfahren die Pflanzen als Nahrung und Arznei genutzt haben – inklusive einer traditionellen Rauch-Zeremonie. In den nahen Fitzroy Gardens leuchten Bauernorchideen und Pantoffelblumen um die Wette, während im George Pentlands Botanic Gardens im Stadtteil Frankston endemische australische Pflanzen und Farne in die Höhe wachsen. Beeindruckend ist der Kontrast von rotem Sand und Pflanzen in den Royal Botanic Gardens Cranbourne, circa 45 Minuten außerhalb von Melbourne.
Hier hat vor kurzem die zweite Phase der Australian Gardens eröffnet, die ganz der endemischen Flora in den 85 Biozonen gewidmet ist. Auf 15 Hektar Fläche gehen die Besucher auf Reise vom trockenen Innern des Kontinentes über ein trockenes Flussbett und echte Wasserläufe bis zur Küste. Sie entdecken dabei beispielsweise viele Arten von Yacca-Gras- und Eukalyptusbäume.