Nun ist es raus. Und mal wieder gab es in der Bild und auch bei anderen Blogkollegen, wilde Spekulationen. Da war von Meuterei die Rede, oder von einem Einsatz als Hotelschiff. Das die Bild nicht unerheblich schon zu früheren Zeitpunkten durch wilde Spekulationen, auch mit und um Kapitän Jungblut dem Schiff nichts gutes getan hat, ist klar.
Nun nichts davon ist wirklich richtig. Das Schiff ist nun an die US-Firma Absolute Nevada verkauft, für geschätzte 19 Mio. Euro. (Handelsblatt)
Was nun aus der Deutschland wird ist weiter unklar, vermutlich wird das Schiff zunächst in die USA überführt.
Handelsblatt: „Insolvenzverwalter Schmid-Sperber bestätigte dem Handelsblatt am Dienstag den Verkauf. Den Namen des Käufers wie auch den Kaufpreis nannte er jedoch nicht. Er ließ ebenso offen, wie viel von dem Verkaufserlös an die rund 2000 Anleger fließt, die der „MS Deutschland“ 2012 rund 50 Millionen Euro liehen. Die Betreiber des „Traumschiffs“ hatten damals eine Anleihe begeben und Investoren knapp sieben Prozent Zinsen pro Jahr in Aussicht gestellt. 2014 warteten die Anleger jedoch vergeblich auf Zinszahlungen. „
Da aber in den letzten Monaten durch das Insolvenzverfahren weiter Kosten aufgelaufen sind, werde diese natürlich zuerst bedient, so dass vermutlich die Anleger nichts bekommen werden.
offizielle Meldung des Insolvenzverwalters:
Neustadt in Holstein, 19. Mai 2015 | Der Insolvenzverwalter der MS
„Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft, Reinhold Schmid-Sperber, hat das
Kreuzfahrtschiff MS Deutschland heute vor Gibraltar an seinen Käufer aus den USA
übereignet. Der Erwerber wird aufgrund vertraglicher Stillschweigevereinbarungen
genauso wenig genannt wie der erzielte Kaufpreis.
Der gemeinsame Vertreter der Anleihegläubiger der Beteiligungsgesellschaft, die
STU Management Partners GmbH, sowie der Gläubigerausschuss hatten dem
Verkauf bereits im Vorfeld zugestimmt. Der Kaufpreis liegt deutlich über den
Prognosen renommierter Schiffsmakler. Diese hatten den Wert der MS Deutschland
zuletzt auf maximal 13,7 Mio. Euro taxiert.
Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber warnt, aus der Höhe des nun erzielten
Verkaufserlöses Rückschlüsse auf die spätere Insolvenzquote zu ziehen. „Von dem
Kaufpreis müssen wir zunächst Verbindlichkeiten in erheblicher Höhe begleichen,
die aus dem Unterhalt des Schiffes herrühren,“ so Schmid-Sperber. Dazu zählten
etwa Kosten für den Schiffsunterhalt der letzten Monate, aber auch Kosten zur
Ablösung von Schiffspfandrechten und für Maklercourtage.
Mit allen Mitgliedern der Stammbesatzung wurde über
Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten gesprochen. Rund die Hälfte hat ein Angebot
des Käufers angenommen. Der anderen Hälfte der Besatzung wird fristgerecht
gekündigt. Sie wird durch neue, bereits vertraglich verpflichtete Crewmitglieder
ersetzt.
In welcher Form die MS Deutschland zukünftig eingesetzt wird, ist allein Sache des
Erwerbers. Medienberichte, wonach die MS Deutschland beispielsweise als
Wohnschiff in Ägypten eingesetzt werden soll, entsprechen jedoch nicht den
Tatsachen. Der Insolvenzverwalter wird ansonsten keine weiteren Auskünfte zum
zukünftigen Einsatz der MS Deutschland geben.