Kreuzfahrt Milliarden Verlust …
Derzeit leben die Reedereien nur noch auf Pump, wie man so im Volksmund sagt. Die Schuldenberge steigen. Carnival Cruises spricht von Mrd. Verlusten, Royal Caribbean häufte im letzten Jahr 5,8 Mrd. Dollar Schulden auf.
Kreuzfahrten gehörten bis zum Corona-Ausbruch generell zu den beliebtesten Urlaub und Freizeitformen. Ca. 30 Millionen Passagiere konnten die Reedereien im vergangenen Jahr begrüßen. Der Großteil kam aus den USA.
Jahrelang war das Motto “Mehr Gäste, Mehr Umsatz, Mehr Schiffe…” Nun liegen seit 1 Jahr die teuren Kreuzfahrtschiffe fast 400 an der Zahl weltweit an der Kette und kosten Geld, mit wenigen Ausnahmen. Eine Katastrophe!
Einzig Tui Cruises spricht stolz von 50000 Gästen auf 50 Kreuzfahrten, Also gerade mal 1000 Gäste pro Reise auf Schiffen die für 3000 ausgelegt sind. Geld wird da sicher keines verdient. Es dient aber zu mindestens der Moral.
Hinzu kommt erschwerend das Europaweit , nach einer CLIA Studie rund 200 000 Arbeitsplätze betroffen sind, nicht nur auf den Schiffen.
Die Aktien der Unternehmen befanden sich zeitweilig auf Ramschniveau. Trotzdem legt Carnival immer neue Aktienpakete auf um “flüssig” zu bleiben. Zusätzlich drücken Schuldverschreibungen.
Norwegian Cruise Line muss einen Zahlungsaufschub für einen 680 Mio USD Kredit verhandeln, immerhin nun Aufschub bis März 2022.
Die Schulden sind inzwischen so hoch, das man sich Fragen muss ob es überhaupt genug Werte (Schiffe) zur Absicherung gibt. Derzeit pokert man mit der Buchungswilligkeit von zukünftigen Gästen. Im Vertrauen das es genug Gäste geben wird. im Grunde eine riesige Blase, die droht zu platzen.
Das Problem aber wird grösser werden, denn Schulden müssen abgezahlt werden und was viele vergessen, es befinden sich viele Tausend Gutscheine im Umlauf, mit Future Cruise Credits oft mit 125 % und mehr. Da wird es erstmal kein frisches Geld geben.
Positiv zu sehen, ist das die Reedereien die Zeit genutzt haben Ihre Flotten wirtschaftlich zu machen, Schiffe wurden verkauft oder gar verschrottet. Neubauten geschoben.
Vorteil fast alle Reedereien gehören zu einem der 3 großen (Carnival, RCL oder NCL) und können sich gegenseitig stützen, allerdings könnte das auch nach hinten los gehen.
Es gibt Licht an Ende des Tunnels und es gilt nun das Vertrauen der Kreuzfahrer wieder herzustellen, das wird nicht einfach, deshalb gehen Branchenkenner auch davon aus, das eine Normalität vor 2025 nicht zu erwarten ist. Vielleicht hilft da ja ein Siegel wie z.B. “vom Kreuzfahrttester empfohlen”.
Reisepreise für Kreuzfahrten werden 2021/22 günstiger werden….
Für uns Gäste wird es viele Sonderpreise geben, Es wird erst billiger werden bevor die Preise wieder anziehen, denn es gilt zunächst die Schiffe wieder voll zu machen das geht nur über den Preis.
Da schlägt die Stunde der kleinen und im besten Fall “wendigen” Anbieter! Unabhängige Reedereien wie Nicko Cruises , Phoenix Reisen oder Plantours Kreuzfahrten, werden in Deutschland punkten können.
Fazit? Die Reedereien stehen 2021/22 massiv unter Druck und es ist noch nicht klar, ob auch alle überleben oder ob es weitere Verluste gibt. Bisher haben nur kleine Firmen wie CMV oder Pullmantur Insolvenz anmelden müssen. Aber auch die großen Reeder kämpfen derzeit hart ums überleben.
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Übrigens spannend zu sehen, das plötzlich Städte wie Venedig, wieder nach Kreuzfahrtschiffen rufen, hatte man Sie doch erst aus der Stadt verdammt und wäre man froh wenn Sie wieder kommen würden.