Die letzten 70 Jahre ging das als Service. Mal kurz ins Reisebüro einen Katalog holen, oder sich Preise raussuchen lassen. Damit soll nun Schluss sein. Dieser Service soll Geld kosten. „Wir sind keine kostenlose Auskunftsstelle“ meint Frau Deiters von der Urlaubsoase Aichach im Interview mit fvw.
Die Krise zwingt einzelne Reisebüros zum umdenken. Aber ist es der richtige Weg den Kunden zur Kasse zu bitten? Sollte es nicht einem Weg geben die Veranstalter, auf der Vertriebsschiene zu belasten? Wer geht denn noch ins Reisebüro wenn ich gezwungen werde mich sofort zu entscheiden oder 35,- Euro zu zahlen? Gibt es wirklich keine sinnvolleren Wege?
Gute Reisebüroverkäufer wird diese Gebühr nicht interessieren. Der Verkauf von Reisen sollte das Geschäft sein, und nicht Gebühren für mehr oder weniger sinnlose Beratungsgespräche dessen Qualität sehr unterschiedlich ist. Das hat schon so mancher Blindtest bewiesen.
Jagen die Reisebüros die Kunden damit nicht direkt ins Internet? Ist es wirklich der richtige Weg sich Gebührentabellen auszudenken, für alle möglichen Kundenreaktionen? Das Sonnenklar TV Reisebüro Dessau nimmt 30 Euro pro Storno pro Person, Umbuchungen kosten auch 30 Euro und Kreuzfahrtpakete werden mit 59,- eingepreist und Formulare für Griechenland kosten 20 Euro. Inhaber Ron Michael Krysiak direkt (auch im fvw Interview) „Wenn langjährige Kunden das nicht zahlen wollen, muss man sich trennen, er habe damit immerhin 15 000 Euro verdient“.
Schade Herr Krysiak Ihr Kunde werde ich sicher nicht mehr und viele andere Reisende sicher auch nicht. Es kann nicht der richtige Weg sein, die Kosten eines Reisebüros über Gebühren zu finanzieren. Da Frage ich mal provokativ – fehlt es Ihnen an innovativen Ideen, Ihre Kunden an sich zu binden? Wie haben Sie Ihr Reisebüro die letzten 10 Jahre finanziert?
Den deutschen Reisebüros ging es es in den letzten Jahrzehnten sehr gut. Manchen sogar sehr gut wenn man bedenkt das die durchschnittliche Provision bei 10 % liegt. Wenn Sie also mit Ihrer Familie eine 4000 Euro Reise buchen, kassiert Ihr Reisebüro davon 400 Euro. Ich finde das reicht! Wir wäre es mit einem individuellen Service der die Kunden von ganz alleine zu Ihnen kommen lässt.
Ich will gerne Einräumen das die direkten Angebote im Netz und auch der Veranstalter im Netz, die Arbeit schwieriger machen. Das ist der Zahn der Zeit, vielleicht sind auch einfach viele Reisebüros inzwischen überflüssig. Andere Verkaufsmodelle werden kommen. Aber Gebühren bringen die Kunden nicht zurück, sondern innovative Aktionen, Kundenabende und Service, z.B. das kostenlose ausfüllen eines Einreiseformulars! Da darf man die neuen Medien nicht verteufeln sondern muss Sie nutzen, auch dafür gibt es viele gute Beispiele.
Was meinen Sie liebe Leser?