Frank Del Rio

Frank del Rio, Chef der Norwegian Gruppe spricht endlich “Tacheles”

Selten hört man in der Branche so ehrliche Worte wie von Frank del Rio, dem Chef der Norwegian Gruppe. Die meisten Bosse neigen eher dazu, die Situation schönzureden. Frank del Rio spricht nun ganz offen im Interviews (Jahresabschlussbericht) den Preisverfall und das aktuelle „verramschen“ von Kreuzfahrten an. Als Beispiel nennt er die Krise von 2008, von der sich einige Reedereien bis heute nicht erholt haben, weil sie die Reisen zu niedrigsten Preisen verkauft haben.

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„Ich bin nicht bereit, das Unternehmen für mehr als 10 Jahre mit einer Hypothek zu belasten, um es im nächsten Quartal ‚in Ordnung zu bringen´-. Wir sind hier, um langfristig zu sprechen. Covid hatte einen großen Einfluss auf Kreuzfahrten und die Erholung wird nicht sofort erfolgen. Wenn Sie Instant-Kartoffelpüree mögen, dann gehen Sie woanders hin, denn wir sind hier, um langfristig zurechtzukommen, und unsere Preisstrategie, so diszipliniert sie auch ist, ist ein Beweis dafür“

Frank Del Rio, Präsident und CEO von Norwegian Cruise Line Holdings

Unsere Redaktion hatte bereits in den letzten Wochen mehrfach über den aktuellen Preisverfall und den damit verbunden Rabattaktionismus berichtet.

Del Rio geht davon aus, dass es 10 Jahre dauern wird, bis alle Folgen der Pandemie tatsächlich überwunden sind. Norwegian Cruises hat die Preise an Bord erhöht und geht ganz bewusst den Preiskampf nicht mit. Trotz steigenden Umsatzes weißt das Unternehmen immer noch starke Verluste aus. Für del Rio ist 2022 ein Übergangsjahr, 2023 möchte er zur Normalität zurückkehren.