Pierfrancesco Vago, Chef von MSC Cruises und globaler Vorsitzender der Cruise Lines International Association, hat während der Seatrade Europe Konferenz die Regierungen aufgefordert, Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem (ETS) für erneuerbare Energien bereitzustellen.
Vago betonte, dass die CLIA-Kreuzfahrtlinien seit 2019 beeindruckende 27,6 Milliarden Euro in neue Schiffe investiert hat und planen, in den nächsten fünf Jahren weitere 28,9 Milliarden Euro auszugeben. Die Mehrheit dieser Schiffe, etwa 98%, werden in Europa gebaut und tragen erheblich zur europäischen Wirtschaft bei.
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Heute sind 120 CLIA-Schiffe (46 % der gesamten Weltflotte) für die Elektrifizierung an Land vorbereitet.
In Hinblick auf den Umweltschutz sagte Vago, dass die Branche ihre Energielösungen diversifiziert und neue Technologien wie Dual-Fuel-Motoren und Brennstoffzellentechnologie testet. Trotzdem betonte er, dass die Infrastruktur in den Häfen verbessert werden muss, um den Umweltambitionen der EU gerecht zu werden. Hierbei lobte er die deutschen Häfen, die bereits Landstrom bereitstellen und diesen weiter ausbauen möchten.
Vago: „Wir investieren, aber wir brauchen staatliche Unterstützung“
Zahlen und Fakten: Im Jahr 2028 werden voraussichtlich mehr als 210 Schiffe mit solchen Systemen ausgestattet oder für den künftigen Empfang von Landstrom konfiguriert sein (drei Viertel der bestehenden Schiffe). Derzeit verfügen weltweit nur 32 Häfen (im Jahr 2022 waren es 29) über mindestens einen Kai, der Strom vom Land liefern kann: das sind weniger als 2 % der Häfen weltweit.
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Vago erklärte, dass die Kreuzfahrtbranche bald Teil des EU-Emissionshandelssystems (ETS) sein wird und betonte die Notwendigkeit für Regierungen, die daraus resultierenden Einnahmen in erneuerbare Energien und die benötigte Hafeninfrastruktur zu investieren.
Abschließend appellierte Vago an die Branchenführer, zusammenzuarbeiten und gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen des Sektors zu finden.