Phoenix Gerichtsverfahren …
MS Viola wurde zur Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge mit Handicap, das gefällt den Klägern nicht….
Wie der Bonner Generalanzeiger gestern meldet, muss sich Phoenix Reisen vor Gericht für Ihr soziales Gewissen verantworten? Die Reederei hatte schon im März Reisen mit der MS Viola abgesagt um das Schiff für ukrainische Flüchtlinge mit Behinderung zur Verfügung zu stellen.
Die MS Viola ist nicht das erste Kreuzfahrtschiff, auf dem Flüchtlinge untergebracht werden. Der Reiseveranstalter Phoenix stellt die Viola Geflüchteten aus der Ukraine mit einem Handikap zur Verfügung. Wichtig an der Stelle ist auch zu wissen das Phoenix Reisen direkt selbst keinerlei Schiffe besitzt. Phoenix Reisen chartert die Schiffe langfristig. Eine solche Entscheidung liegt also nicht alleine bei Phoenix Reisen sondern auch bei den Eignern des Schiffes.
Normalerweise fährt die MS Viola auf der Mosel oder den Rhein entlang. Der Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen bietet dabei vor allem Gästen mit einer körperlichen Behinderung ausreichend Platz, um sich mit dem Rollstuhl auf dem Schiff mal so richtig wohlzufühlen. Denn die MS Viola ist kein „normales“ Kreuzfahrtschiff. Es wurde extra für Rollstuhlfahrer umgebaut.
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Seit dem fährt es – begleitet von ehrenamtlichen Kräften des Malteser Hilfsdienstes – im Sommer auf dem Rhein von Bonn nach Holland und Belgien und zurück.
Doch die Reederei stellt vorübergehend ihren Betrieb ein. Das rollstuhlgerechte Schiff soll für die Unterbringung von Flüchtlingen eingesetzt werden. Urlauber haben also das Nachsehen. Der Betrieb wird bis August eingestellt.
Zwei Gäste haben Phoenix nun auf Schadensersatz vor dem Bonner Amtsgericht verklagt. Die meisten gebuchten Gäste haben aber die Erstattung des Reisepreises oder die Umbuchung auf eine anderes Phoenix Schiff akzeptiert!
Eine Klägerin aus Detmold, vertreten durch einen Anwalt, verlangt 659 Euro Schadensersatz, etwa die Hälfte der Kosten ihrer Flusskreuzfahrt von Bonn nach Antwerpen. Ein Bremer Anwalt fordert in einem separaten Fall, der von einer Kollegin des Richters bearbeitet wird, rund 6000 Euro, den doppelten Reisepreis für eine längere Kreuzfahrt.
Der Amtsrichter machte jedoch klar, dass eine Schadensersatzpflicht von Phoenix Reisen vom Grund der Reiseabsage abhängt; wenn die Absage „unvermeidbar“ gewesen wäre, bestünde keine Pflicht zum Schadensersatz.
Absage aus sozialen und humanitären Gründen rechtlich ok?
Die Klagen richten sich jedoch gegen eine Absage aus sozialen und humanitären Gründen, das Schiff als Flüchtlingsunterkunft zu nutzen. Trotz der Anerkennung dieser Gründe neigt der Richter zu einer Schadensersatzzahlung und schlug einen Vergleich vor, der jedoch nicht zustande kam.
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Zurnieden, der sich nach der Verhandlung „sehr erbittert“ zeigte, betonte, dass es ihm nicht um das Geld gehe, sondern um die Haltung der Kläger angesichts der Flüchtlingssituation. Zurnieden spendet jedes Jahr Millionenbeträge für soziale Zwecke.(ZDF Spendengala). Eine Entscheidung wird für den 21. November erwartet.
Die niederländische Regierung hat bei der Reederei Rijfers Nautical Management, mit der Phoenix Reisen seit vielen Jahren eng zusammenarbeitet, angefragt, ob man ein Flusskreuzfahrtschiff des Unternehmens für die Unterbringungen von Ukraine-Flüchtlingen nutzen könnte. Phoenix stimmte zu – wenn auch mit etwas Wehmut. Denn nun wird laut Branchenblatt das Reisen für Urlauber im Rollstuhl temporär eingeschränkt.
Die MS Viola ist ein ganz besonderes Schiff. Es ist 96,30 Meter lang und 11,40 Meter breit und bietet Menschen im Rollstuhl die Möglichkeit, eine Flusskreuzfahrt zu machen. Ehemals war die MS Viola für das niederländische Rote Kreuz im Einsatz, bevor sie im Jahr 2019 umgebaut und komplett saniert wurde. Rund 34 rollstuhlgerechte Kabinen mit extra breiten Türen, höhenverstellbaren Betten, Waschbecken zum Herunterfahren, befahrbare Duschen und ein extra breiter Lift bis auf das Sonnendeck bietet die MS Viola.
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