Reisebericht Explora 1

Reisebericht Explora I – Marc R. berichtet von seinen Erlebnissen

Hier folgt nun der Reisebericht unseres Lesers Marc R. von seiner Explora 1 Erfahrung, die Rechte an Text und Bild liegen bei Marc.

Eine neue Ära von Luxuskreuzfahrten will MSC mit Einführung der Marke Explora eingeläutet haben. Tatsächlich sorgen aufmerksame, freundliche und für ihren jeweiligen Aufgabenbereich gut geschulte Mitarbeiter an Bord und das extrem großzügige Platzangebot für eine anhaltende legere Wohlfühlatmosphäre bei den Gästen. Kleinere organisatorische Unstimmigkeiten und auch Materialfehler, bzw. kleine Schäden machen dabei deutlich, dass ein schon auf den ersten Fahrten gut funktionierendes Unternehmen aus dem Boden gestampft wurde, aber auch noch Luft nach oben vorhanden ist.

Wir sind mit unserem Gepäck langsam und gemütlich vom Rödingsmarkt zum Cruise Center Altona gelaufen….

Nach dem eher unbefriedigenden Erlebnis beim Check-in (siehe mein Bericht auf kreuzfahrttester.com) waren wir auf die ersten Eindrücke an Bord der Explora 1 sehr gespannt. Wir sind mit unserem Gepäck langsam und gemütlich vom Rödingsmarkt zum Cruise Center Altona gelaufen, denn einen Shuttleservice hatte die Reederei für Hamburg nicht im Angebot und wir hatten ohnehin zwei Stunden Zeit zu überbrücken.

Am Terminal wurden wir freundlich in englischer Sprache begrüßt und die wenigen Formalitäten liefen zügig und reibungslos ab. Nach dem Begrüßungschampagner an Bord begaben wir uns ins Emporium Marktrestaurant und nahmen eine kleine Mahlzeit zu uns. Am Tag der Einschiffung war es hier etwas wuselig, aber es gab keine Probleme, einen freien Tisch zu finden und die Qualität der meist frisch vor unseren Augen zubereiteten Speisen war ausgesprochen gut. Auch der Service, der uns neben Wasser auch Champagner und Wein offerierte, war außerordentlich freundlich und aufmerksam.

Celebrity Cruises: das große Schoko-Keks-Komplott!

Reisebericht Explora 1 – Ab 14:00 Uhr durften wir die geräumige Kabine beziehen und legten uns erst mal einen Moment hin. Die Suite verfügt über ein Ankleidezimmer mit großem Stauraum und genügend Kleiderbügeln. Auch eine gemütliche Sitzecke ist Teil der 28 Quadratmeter, die für die nächsten Tage unser Zuhause auf See sein sollte. Die Einrichtung bestach u.a. durch einige geschmackvoll ausgesuchte Dekorationsobjekte, mehrere Bücher in verschiedenen Sprachen und einer frischen Blume. Der für uns zuständige Host klopfte, um uns die Kabine, die hier Ocean Suite heißt, zu erklären, aber ließ sich von uns vertrösten. Die davon unabhängige obligatorische Sicherheitseinweisung erfolgte noch vor dem Ablegen.

Zu unserer Überraschung fuhren wir nach dem Ablegen in Begleitung eines Fontänen speienden Feuerwehrbootes zunächst elbaufwärts, um kurz hinter der Elbphilharmonie zu wenden und schließlich nach dieser wunderschönen Hafenrundfahrt gen Nordsee aufzubrechen. Viele Schaulustige standen am Ufer und im Nachhinein erfuhren wir, dass auch Familienmitglieder aus NRW unsere Ausfahrt bestaunten und uns, ohne zu wissen, dass wir an Bord waren, fotografiert haben. Unser großzügiger Balkon lud zum Verweilen ein und die Flasche Veuve Cliquot, die bereits beim Bezug der Kabine auf uns wartete, leerte sich langsam.

Wir erkundeten vor dem Abendessen die weiteren öffentlichen Bereiche des Schiffs.  Alles ist wirklich ansprechend und modern geworden und das Platzangebot ist mehr als großzügig. Das Abendessen genossen wir wieder im Marktrestaurant und waren abermals begeistert. Ein Besuch in der Malt Whisky Bar rundete den Abend mit einem ‚Liquorice Swirl‘ ab und schließlich zogen wir uns wieder auf unseren Balkon und später ins Bett zurück. Das Bett ist wunderbar bequem. Unterhalb der Nachttische sind Lämpchen mit Bewegungsmelder integriert, die einem beim Verlassen des Bettes auch nachts den Weg leuchten.

Winterreisen ins Nordland mit der Mein Schiff 3: Spannung, Musik und Weihnachtszauber

Neben einem minimalen Grundrauschen der Lüftung war ab und zu eine Art Knistern zu vernehmen. Ich habe den Verdacht, dass dieses durch eventuelle Spannungen in den Deckenpanelen entstand, aber habe die genaue Ursache nicht wirklich ausfindig machen können. Bei Dunkelheit sah man auch, dass die Kabinentür leicht verzogen ist, denn es drang in der unteren Hälfte von außen durch einen mehrere Millimeter breiten Zwischenraum Licht ein. Da die anderen Gäste auch nicht zum Randalieren neigten, war vom Geschehen auf dem Gang aber so gut wie nichts zu hören.

Reisebericht Explora 1 – Auch das Frühstück am nächsten Morgen war hervorragend. Ungewöhnlich erschien es, dass man sich jedes Stück Butter und jede Scheibe Wurst oder Käse einzeln geben lassen muss, aber bei der vorhandenen Personaldichte an Bord klappte das alles zügig und reibungslos. Die wunderbaren Pools und Wellness-Angebote möchte ich keineswegs unerwähnt lassen, auch wenn wir diese auf unserer kurzen Reise nicht genutzt haben. In und im die Pools herum haben wir zu keiner Zeit Hektik wahrgenommen und es waren immer bequeme Liegen frei.

Spannend erschien das Design der Steckdose für den erstklassigen Dyson Haarföhn in unserer Suite. Wenn man den Stecker vollständig in die Steckdose steckt, schaltet man dabei automatisch das Licht aus. Die versierte Schönheitskönigin föhnt sich natürlich auch im Dunkeln ganz souverän. Ein weiteres interessantes Detail, welches uns nun drei Wochen nach Beginn der Jungfernfahrt auffiel: Die Deckplatte unserer Einbaukommode hatte bereits ein paar scharfkantige Hacker, in denen beim Vorbeigehen Flusen von unserer Kleidung hängen geblieben sind.

Beim Espressotrinken in der Kabine (auch hier, wie in allen öffentlichen Bereichen gibt es illy-Kaffee) fiel auf, dass eine der beiden Espressotassen beschädigt war, und man sich bei unachtsamen Trinken hätte weh tun können. 

Reisebericht Explora 1 – Mittags im Med Yachtclub, einem der sechs Restaurants an Bord, stießen wir leider auf eher überforderte Mitarbeiter.

Mittags im Med Yachtclub, einem der sechs Restaurants an Bord, stießen wir leider auf eher überforderte Mitarbeiter. Der schon länger am Nachbartisch wartende Gast fragte freundlicherweise mal ganz offen nach, ob es auch Service gebe (‚is here any service?‘) und so wurde auch uns dann zeitnah trockenes Brot (ohne Öl oder Butter) gereicht und die Bestellung wurde aufgenommen. Das Essen selbst war sehr lecker, aber die längere Wartezeit kollidierte leider mit der Einfahrt in den ‚Nieuwe Waterweg’ und wir wären nicht ungern an Deck gegangen, um das Sperrwerk zur Nordsee  zu sehen. Das rege Treiben im Med Yachtclub erinnerte ein wenig an Bahnhofsatmosphäre, obwohl die Einrichtung natürlich schick und elegant ist.

MSC bietet Frühbucherangebote für den Sommer 2025

Nach unserem Landgang in Rotterdam freuten wir uns auf einen erneuten Aufenthalt im Emporium Marketplace. Da wir bis 23:30 am Terminal liegen sollten, war es gegen 19:15 noch schön leer hier. Neben uns am Tisch nahm Kapitänin Serena Melani Platz und so kamen wir unverhofft zu einem Captain‘s Dinner. Später waren wir beim Jazzkonzert in der großzügig gestalten ‚Journey Lounge‘. Mehr als 30 Zuschauer fanden sich leider nicht ein, obwohl Musiker und die Sängerin wirklich ihre Qualitäten hatten. In der Malt Whisky Bar probierte ich als Absacker einen ‚Caribbean Scotsman‘. Dieses Mal dauerte es einige Minuten länger, bis wir bestellen durften, da ein Filmteam -vermutlich für einen Imagefilm- wichtiger war, als die realen Gäste. Das Warten hatte sich aber wieder einmal gelohnt, und länger als eine viertel Stunde ließ man uns auch nicht warten.

Am nächsten Morgen machten wir uns zum Sonnenaufgang über der Nordsee wieder Kaffee in der Kabine. Unser Host hatte gestern wohl bemerkt, dass wir alle Kaffeepads aufgebraucht hatten und für heute zwei mehr in unseren Schrank gelegt. Großes Lob für diese Aufmerksamkeit! Das am Vortag noch vernommene Knistern haben wir diese Nacht übrigens nicht wahrgenommen. An der Qualität der Innenausstattung darf ich nach diesen positiven Gedanken gleich noch mal rummäkeln. An meinem Nachttisch war bereits eine (sehr) kleine Ecke abgestoßen, ebenso am Schrank im Bad und die Glasabtrennung der sehr großzügig dimensionierten Dusche ist bereits zerkratzt. Alle drei Makel können bereits vom Einbau stammen, aber werden die Lebensdauer der Einrichtung nicht unbedingt verlängern. Die Bugkamera zeigte an diesem Morgen übrigens noch Bilder aus der vergangenen Nacht, während es draussen bereits hell war. 

Reisebericht Explora 1 – Beim Einlaufen in den Hafen von Zeebrugge erfreute ich mich über den Anblick der in Flensburg gebauten RoRo-Fähre ‚Maria Grazia Onorato‘. Nach dem Anlegemanöver brachte uns ein Bus mit ‚MSC‘-Schild zum Ausgang des Hafens. Von dort gingen wir zur Haltestelle der ‚Kusttram’ und fuhren mit dieser in den vier Kilometer entfernten Ort Knokke. Hier gibt es zahlreiche Galerien und in fast jeder hätte ich etwas brauchen können. Am späten Mittag kamen wir schließlich mit einer Packung ‚Pierre Marcolini‘-Pralinen als Beutestück wieder zum Terminal zurück. Wenn ich nicht irre, hatte der selbe Bus vom morgen nun schon ein ‚Explora‘-Schild im Fenster. Mittagessen im Marketplace und anschließende Mittagsruhe in unserer Ocean Suite, auf der heute der Balkon gereinigt worden war.

Beim Liegen auf dem Sofa entdeckte ich an der Decke unserer Kabine noch eine Zierleiste, die nicht richtig verklebt war und sich an einer Seite zu lösen begann.

„Costa legt sich mit Mafia an“ und sagt: sagt „Ciao“ mit der neuen „Palermo No Mafia Tour“

Der Versuch, später den ‚Basilico Mio‘ Cocktail zu probieren, geriet zeitaufwendiger als gedacht, da an der Bar kein Basilikum vorrätig war und der Barkeeper erst auf anderen Decks danach schauen musste. Das Warten hatte sich dennoch gelohnt, denn dieser spezielle Cocktail mit Tequila, grünem Chartreuse und frischem Basilikum war durchaus etwas Besonderes. Ob ich es bei unseren Sitznachbarn richtig verstanden habe, dass es auf dem ganzen Schiff kein Tonic Water mehr gab, bezweifle ich beim Schreiben dieser Zeilen selbst. À propos Tonic Water. Gestern hatten wir bei unserem Suite Host eine Flasche Gin bestellt, die er erst heute Nachmittag hätte bringen können, weil er gestern keine 0,375 Liter Flaschen mehr hatte. Gegen 18:30 Uhr meldete er sich heute bei uns und musste uns leider erneut enttäuschen. Die erwartete Lieferung sei noch nicht da, aber wir könnten uns stattdessen etwas anderes aussuchen. Auch hier haben wir uns geeinigt. Tonic haben wir aber mal besser nicht bestellt ;-). Für den Abend hatte uns unser Reisebüro vorab einen Tisch im panasiatischen Restaurant ‚Sakura‘ reserviert und hier haben wir wirklich erstklassig und ohne jegliche organisatorischen Probleme zu Abend gegessen. Vor dem Besuch des Konzerts der bekannten Musicalsängerin Kerry Ellis konnte ich noch den dritten in der Malt Whisky Bar erhältlichen Cocktail probieren. Wieder ein Genuss! Auch das Konzert war große Klasse und an diesem Abend haben sich erfreulicherweise auch mehr Gäste in der Journey Lounge eingefunden. Die meisten, um der Sängerin zu lauschen, eine kleine hartnäckige Gruppe, um sich lautstark zu unterhalten. 

Die Nacht verlief ruhig (wieder kein Knistern) und nach dem Frühstück an Bord gingen wir entspannt gegen 9:30 Uhr von Bord. Bemerkenswert war beim Frühstück, dass auf dem Teppich und am Stuhlbein unseres Nachbartisches Rührei klebte und der eine oder andere Servicemitarbeiter der Explora 1 darüber sichtlich die Nase rümpfte, jedoch weder selbst zum Lappen griff, noch eine Reinigungskraft zu Hilfe rief. Diese Eventualität war dem Personal wohl nicht antrainiert worden.

Abschließend bleibt noch zu sagen: Champagner floss in Strömen 🥂!

Wir sind als Selbstzahler in der preisgünstigsten Kategorie an Bord gewesen und repräsentieren nicht wirklich die Zielgruppe für dieses Angebot. Ich habe nicht nach Krümeln gesucht, aber die meisten Krümel, die meinen Weg an Bord kreuzten, sind in diesem Bericht aufgeführt. Wir hatten eine großartige Zeit an Bord und haben mehrere Gänsehaut-Momente erleben dürfen, dennoch bleibe ich weiterhin Fan von Hapag Lloyd Cruises.

Immer aktuell informiert seid Ihr auch in unserer neuen Explora Facebook Gruppe