Explora Journeys‘ „Einladung zum Entdecken“: Einladung zum Sparen – oder Zeichen gesunkener Erwartungen?
Die Ankündigung von Explora Journeys, der luxuriösen Lifestyle-Marke der MSC-Gruppe, klingt auf den ersten Blick verlockend: Bis zu 2.000 Euro pro Suite sollen anspruchsvolle Reisende sparen können. Doch bei genauerer Betrachtung wirft dieses „Saisonangebot“ mit dem vielsagenden Titel „Eine Einladung zum Entdecken“ einige kritische Fragen auf.
Eine Reederei, die sich explizit an ein wohlhabendes Publikum richtet, wirbt mit potenziellen Einsparungen im vierstelligen Bereich. Ist das ein cleverer Schachzug, um Buchungslücken zu füllen, oder ein subtiles Eingeständnis, dass die Nachfrage nach ultimativem Luxus doch nicht so unerschütterlich ist wie erhofft?
Die Logik hinter dem Angebot – eine Kompensation von bis zu 1.000 Euro pro Person für die Fluganreise bei Buchung ausgewählter Mittelmeer-, Karibik- und Grand Journeys-Reisen – mag auf dem Papier sinnvoll erscheinen. Schließlich sind die Flugkosten bei solch exklusiven Reisen oft ein nicht unerheblicher Faktor. Doch die Betonung der „Ersparnis“ für eine Klientel, die gemeinhin Wert auf Exklusivität und einwandfreien Service legt, mutet etwas deplatziert an.
Erweckt ein solcher Rabatt nicht eher den Eindruck eines „Sale“-Etiketts auf einem Produkt, das sich eigentlich durch seine Unvergleichlichkeit definieren sollte? Fragen sich potenzielle Kunden, ob die ursprünglichen Preise überhöht waren oder ob die Auslastung der EXPLORA I und EXPLORA II hinter den Erwartungen zurückbleibt?
Sicherlich, auch wohlhabende Menschen freuen sich über einen finanziellen Vorteil. Doch die Art und Weise, wie dieser kommuniziert wird, kann entscheidend sein für die Wahrnehmung der Marke. Statt mit „Ersparnis“ zu werben, hätte Explora Journeys vielleicht den Fokus stärker auf zusätzliche Annehmlichkeiten oder exklusive Erlebnisse legen können, die den Wert der Reise unterstreichen, ohne den Preis direkt zu thematisieren.
Die „Einladung zum Entdecken“ könnte so unbeabsichtigt zu einer „Einladung zum Hinterfragen“ werden: Wie dringend hat es eine Luxusmarke nötig, mit klassischen Rabattstrategien zu operieren? Und sendet dies wirklich die richtige Botschaft an eine anspruchsvolle Zielgruppe, die in erster Linie nach unvergleichlichen Erlebnissen und nicht nach dem besten „Deal“ sucht?
https://explorajourneys.com/de/de
Chefredakteur und Inhaber Claus Blohm gilt mit weit mehr als 3.000 Nächten an Bord verschiedener Schiffe als erfahrener Kreuzfahrtexperte.
Neben den allgemeinen Reiseberichten erstellt er auch eine Vielzahl interner und vertraulicher Testberichte, die zum Teil von den Reedereien beauftragt werden. Diese Berichte gelten nicht selten als Grundlage für neue Standards an Bord.
„Der Kreuzfahrttester“ wird bereits seit 1999 betrieben. Die Seite www.kreuzfahrttester.com gilt damit als ältester Kreuzfahrt-Blog in Deutschland