Die Crown Princess ist zurück – und das deutlich aufgewertet. Nach einem umfangreichen Werftaufenthalt in Singapur hat das Kreuzfahrtschiff von Princess Cruises wieder Kurs aufgenommen. An Bord warten mehrere Neuerungen, die besonders Stammgäste interessieren dürften: ein beliebter Irish Pub, ein komplett neu gestaltetes Casino und zusätzliche Premium-Bereiche. Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt – denn die Crown Princess steuert direkt auf ihre Australien-Saison und eine außergewöhnliche Weltreise zu.
Neuer Publikumsmagnet: O’Malley’s Irish Pub an Bord
Mit O’Malley’s Irish Pub bringt Princess Cruises eines seiner erfolgreichsten Barkonzepte nun auch auf die Crown Princess. Das neue Pub ersetzt die frühere Wheelhouse Bar und setzt auf klassische Pub-Atmosphäre: Burger, Fish & Chips, herzhafte Snacks bis spät in die Nacht sowie eine umfangreiche Auswahl an Bieren und Whiskeys.
Mit 134 Sitzplätzen, davon 12 direkt an der Bar, ist O’Malley’s nicht nur groß, sondern bewusst gemütlich konzipiert. Live-Musik sorgt zusätzlich für Stimmung – ein klarer Versuch, soziale Treffpunkte an Bord wieder stärker zu inszenieren. Für viele Gäste dürfte genau das den Unterschied machen.
Gatsby’s Casino: Mehr Platz, modernere Technik
Auch das Gatsby’s Casino wurde grundlegend überarbeitet. Princess Cruises setzt hier auf ein offeneres Layout, moderne Spielautomaten mit aktuellen Themenwelten und eine aufgewertete Casino-Bar. Klassische Spiele wie Blackjack, Roulette und Slots bleiben erhalten, wirken aber deutlich zeitgemäßer präsentiert.
Interessant: Der Fokus liegt weniger auf reiner Spielfläche, sondern auf Aufenthaltsqualität – ein Trend, den man derzeit auf vielen internationalen Kreuzfahrtschiffen beobachtet.
Neuer EFFY Lounge & High-End-Schmuckbereich
Ebenfalls neu an Bord ist die EFFY Lounge, inklusive eines exklusiven Schmuck-Vaults. Die Marke EFFY ist bekannt für hochwertige Edelsteine und New Yorker Designtradition. Der neue Bereich ersetzt das frühere Internetcafé – ein weiterer Hinweis darauf, wie sich Bordflächen zunehmend von funktional zu erlebnisorientiert entwickeln.
Refit mit Strategie: Mehr Erlebnis statt mehr Kabinen
Laut Princess Cruises ist der Werftaufenthalt bewusst genutzt worden, um das Gästeerlebnis zu modernisieren, ohne den Charakter des Schiffes zu verändern. Die Crown Princess bringt 113.561 BRZ auf die Waage und bietet Platz für rund 3.080 Passagiere – keine Megaschiff-Dimensionen, aber bewährte Princess-DNA.
Oder anders gesagt: Evolution statt Revolution.
Kurs auf Australien – und eine epische Weltreise
Nach dem Refit läuft die Crown Princess am 4. Januar 2026 in Sydney ein. Von dort aus stehen bis Mai 2026 verschiedene Australien-Kreuzfahrten auf dem Programm.
Das Highlight folgt am 10. Mai 2026: eine 114-tägige Weltreise, die ebenfalls in Sydney startet und endet. Solche langen Reisen sind rar – und bei deutschen Kreuzfahrtfans zunehmend gefragt, gerade bei etablierten Reedereien mit verlässlichem Servicekonzept.
Einordnung: Sinnvolle Modernisierung mit Signalwirkung
Princess Cruises zeigt mit diesem Umbau, wohin die Reise geht: mehr Erlebnisflächen, mehr bekannte Markenkonzepte, weniger austauschbare Lounges. Gerade für ältere, aber bewährte Schiffe wie die Crown Princess ist das ein entscheidender Schritt, um konkurrenzfähig zu bleiben – besonders im internationalen Markt.
Bleibt die skeptische Frage: Reicht ein Pub und ein neues Casino, um jüngere Zielgruppen zu begeistern? Oder bleibt die Crown Princess vor allem ein Schiff für Genießer klassischer Kreuzfahrten? Die Australien-Saison wird es zeigen.
„Der Kreuzfahrttester“ wird bereits seit mehr als 25 Jahren redaktionell durch verschiedene Blogs und Interseiten zum Thema Kreuzfahrten betrieben. Die Seite www.kreuzfahrttester.com gilt damit als ältester Kreuzfahrt-Blog auf dem deutschsprachigen Markt. Chefredakteur und Inhaber Claus Blohm gilt mit weit mehr als 5.000 Nächten an Bord verschiedener Schiffe als erfahrener Kreuzfahrtexperte. Neben den allgemeinen Reiseberichten erstellt er auch eine Vielzahl interner und vertraulicher Testberichte, die zum Teil von den Reedereien beauftragt werden. Diese Berichte gelten nicht selten als Grundlage für neue Standards an Bord.