Enttäuschung auf der „Mein Schiff Relax“: Viel versprochen – wenig gehalten?

Auffällig oft gibt es Kritik an der neuen Mein Schiff Relax von Tui Cruises auch auf unseren Facebook Seiten zum Schiff, Neutral gemeckert wird immer viel aber hier eine kleine Zusammenfassung, was meint Ihr?

Eine Woche Mittelmeer ab Palma – klingt nach Traumurlaub, doch einige Gäste berichten von einer bitteren Kreuzfahrterfahrung an Bord der neuen „Mein Schiff Relax“. Was ist dran an der Kritik? Wir haben die häufigsten Beschwerden zusammengefasst und eingeordnet.


Große Erwartungen, kleine Realität?

Die Mein Schiff Relax wurde mit viel Vorschusslorbeeren eingeführt: Neues Schiff, neue Klasse – und ein Versprechen von mehr Raum zum Wohlfühlen. Doch wie eine kürzlich auf Facebook erneut veröffentlichte Kritik zeigt, fühlen sich einige Gäste alles andere als „relaxed“.

„Relax? Fehlanzeige!“, fasst ein enttäuschter Passagier seine Woche auf dem Mittelmeer zusammen. Besonders hart fällt die Kritik auf Bereiche, die laut Konzept eigentlich zum Entspannen einladen sollen – Sauna, Spa, Sport und Restaurants.


Zu wenig Platz im Spa und Sportbereich

Wer sich auf großzügige Wellness- und Sportbereiche gefreut hatte, wurde offenbar enttäuscht. Die Sauna sei zu klein, der Fitnessbereich zu beengt – und das Spa-Angebot keinesfalls auf dem Niveau, das der Name „Relax“ verspricht. Hier sei man mit deutlich mehr Exklusivität und Komfort gerechnet worden.


Service mit Luft nach oben

In den Restaurants sei die Qualität der Speisen zwar gut, doch gäbe es wiederholt Kritik an der Temperatur: „Lauwarm statt heiß – und das wiederholt“, so der Erfahrungsbericht eines Gastes über das Atlantik-Restaurant.

Im Frühstücksbereich auf Deck 4 wird von einem regelrechten „Kampf ums Buffet“ berichtet. Der Raum sei zu klein und das Verhalten mancher Gäste – Zitat – „rücksichtslos“. Auf Deck 5 hingegen laufe der Service zwar vollständig bedient ab, aber auch sehr langsam. Wartezeiten von über einer Stunde für ein Frühstück seien keine Seltenheit.


Lange Wartezeiten und unruhige Atmosphäre

Besonders negativ fielen dem Gast die Wartezeiten in den Spezialitätenrestaurants auf – etwa beim „Franzosen“ oder Griechen. Dort sei das Personal überfordert oder schlicht nicht vorhanden gewesen. Auch der Geräuschpegel sei teils enorm gewesen – etwa an Besteckstationen, wo benutztes Geschirr lautstark entsorgt werde. Gespräche am Tisch? Kaum möglich.


Konzept mit Widersprüchen?

Ein weiterer Kritikpunkt: Die Preisstruktur. Viele Speisen und Getränke, die früher inklusive waren oder in anderen Bereichen ohne Aufpreis angeboten werden, kosten nun extra. Warum einfache Gerichte im Atlantik mit Aufpreis belegt werden, obwohl sie auf Deck 16 kostenlos sind, bleibt fraglich.

Auch die Verkehrswege für Personal scheinen laut Bericht schlecht durchdacht. Lärm durch klappernde Servierwagen auf Fliesen sei ständiger Begleiter gewesen.


Zu viele Gäste, zu wenig Platz?

Die wohl grundlegendste Kritik: Die Kapazität. Mit rund 4000 Gästen sei das Schiff schlicht „zu voll“. Theateraufführungen seien überfüllt, Außenbereiche zum Essen am Abend rar. Die versprochene Entspannung finde schlicht nicht statt.


Was lief gut?

Trotz aller Kritik gibt es auch Lichtblicke: Die neue Deckstruktur wird als gelungen bezeichnet. Die Orientierung an Bord falle leichter als auf bisherigen Schiffen der Flotte. Besonders hervorgehoben wird die Captainsbar: „Chillige Musik und ein Cocktail mit Top-Service beim Auslaufen – das war ein echtes Highlight.“


Mängel und Ungleichbehandlung?

Abschließend bemängelt der Gast auch sichtbare Baumängel wie ausgefranste Teppiche oder defekte Anzeigen im Fahrstuhl. Für Unverständnis sorgt zudem das Drohnenverbot für Passagiere – während Crewmitglieder offenbar davon ausgenommen sind. Eine klare Kommunikation dazu scheint zu fehlen.


Fazit: „Relax“ bleibt ein leeres Versprechen?

Wer mit dem Namen „Mein Schiff Relax“ hohe Erwartungen an Ruhe, Qualität und Exklusivität verbindet, dürfte laut diesem Erfahrungsbericht enttäuscht werden. Bei Preisen von rund 4.000 Euro für zwei Personen sei das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Kritik – insbesondere wenn man Vergleiche mit günstigeren Reedereien wie MSC zieht, die laut Passagier in vielen Bereichen „besser performen“.

TUI Cruises ist nun gefragt, die Kritik ernst zu nehmen – und mit gezielten Nachbesserungen dem Namen des Schiffs auch gerecht zu werden. Denn sonst wird aus „Relax“ schnell „Frust pur“.

Unsere Redaktion hat das Schiff noch nicht getestet und kann deshalb diese Informationen nicht bestätigen.

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News-Redaktion

Chefredakteur und Inhaber Claus Blohm gilt mit weit mehr als 3.000 Nächten an Bord verschiedener Schiffe als erfahrener Kreuzfahrtexperte.

Neben den allgemeinen Reiseberichten erstellt er auch eine Vielzahl interner und vertraulicher Testberichte, die zum Teil von den Reedereien beauftragt werden. Diese Berichte gelten nicht selten als Grundlage für neue Standards an Bord.
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