Anfänge der Kreuzfahrt, der Schnelldampfer „Pretoria“
Als meine Großmutter 1939 auf Kreuzfahrt ging, konnte man das eigentlich so nicht nennen.
Eine Kreuzfahrt war eher ein klassisches Reisemittel, wie heute die Bahn oder das Flugzeug. Man reiste mit dem Schiff, um ein Ziel zu erreichen. Die modernen Touren, wie wir sie heute kennen, gab es damals noch nicht. Hier sehen Sie Bilder einer Reise meiner Großmutter.
Die Reederei „Der Südafrika Schnelldienst“. Die deutsche Reederei Woermann hatte 2 Schiffe, die „Pretoria“ und die „Windhuk“ und 7 weitere Kleine, die Rund um Afrika eingesetzt wurden.
Diese Schiffe fuhren zunächst abfahrend von Hamburg nach Rotterdam und Southampton, um Fahrgäste und Post an Bord zunehmen. Weiter ging es dann über Las Palmas und Walfischbai nach Kapstadt. Für diese Tour brauchten die Schiffe 17 Tage. Beide Schiffe wurden bei Blohm und Voss in Hamburg gebaut und hatten je 17000 BRT. Passagiere konnten 150 in der ersten Klasse und 350 in der Touristenklasse bedient werden.
Anfänge der Kreuzfahrt mit meiner Großmutter 1939
Alle Kabinen in beiden Klassen hatten bereits warmes Wasser und eine elektrische Heizung. In der ersten Klasse gab es bereits eigene Bäder und WCs. Einen Aufzug gab es in der ersten Klasse. Die 2 Klasse konnte „bequeme Treppen“ nutzen. Zusätzlich gab es bereits ein Bordkino für Tonfilme. Heute auch nicht mehr denkbar … jeder Gast der ersten Klasse bekam eine Gästeliste von der aktuellen Reise.
So wusste man genau, mit wem man reiste, welchen gesellschaftlichen Status dieser hatte oder eben auch nicht hatte. Auf den Bildern können Sie sehen, wie viel Platz pro Passagier zur Verfügung stand, dies ist heute nicht mehr denkbar.
Jede Speisekarte wurde entsprechend gedruckt und die Passagiere konnten diese mitnehmen, dies habe ich heute noch auf keinem Schiff gesehen. Wir bekommen die Karte und nach der Bestellung wir Sie wieder mitgenommen.
Sogenannte Ferienfahrten, die verbilligt angeboten wurden, gab es nur zweimal im Jahr. Zusätzlich gab es 7 Schiffe, die den sogenannten „Rund um Afrika Dienst“ betreuten. Also auch damals schon ein modern ausgebautes Streckennetz.
klicken Sie auf die Bilder, um diese zu vergrößern. Der Luxus in den Kabinen war schon recht ordentlich und wenn man mal das Alter weglässt und gedanklich modernisiert, ist es fast das gleiche wie heute.
So viel Platz gibt es heute auf keinem Schiff mehr,
auch hier der Bordladen und ein Wintergarten für die 1 Klasse….
ohne Worte….
natürlich darf auch ein SPA nicht fehlen, allerdings sieht dies heute ein wenig anders aus …
in diesen Blättern waren die Regeln für das Schiff zusammengefasst, was und wann und wo…. – Anfänge der Kreuzfahrt –
Hier sehen Sie 2 Speisekarten, farbige ist eine besondere, Dieses Menü gab es am letzten Tag einer Reise….
ausgewählte Einbände der Speisekarten … Jeden Abend wurde ein andere Motiv verwendet, die Gäste durften diese Karten mitnehmen, dies geht heute gar nicht….
abschliessend die Offiziersliste und den Fahrplan des Schiffes, alle diese Informationen wurden an die Gäste ausgegeben.
Anfänge der Kreuzfahrt .…die Gästeliste … als Beispiel nur eine Seite….
Auf diesem Passagierschiff ist mein Großvater mütterlicherseits, Max Feddersen (der vor meiner Geburt im Jahre 1947 verstarb), als Zahlmeister gefahren.
Dies ist eine interessante Seite! Danke